Freitag, 1. Juni 2012

Holundersekt

Jetzt wird wieder Holundersekt gekeltert!!!

Deshalb füge ich an dieser Stelle mal mein Rezept dafür ein.
Das Original gibt es nochmal auf dieser Seite.
Bilder von diesem Jahr gibt es hier.
Rezept



Für das Herstellen von Holundersekt sollte man sich etwa einen Tag einplanen.
Zwischendurch hat man mehrere Stunden nichts zu tun.
Dafür erhält man entweder nach ein bis zwei Wochen leckeren süßen Sekt mit etwa 6 vol.% oder nach ein zwei Monaten trockenen Sekt mit 10 bis 15 vol.%.




Zutaten:
  • 10 Holunderblüten (nicht die frisch geöffneten Blüten, sondern etwas ältere)
  • eine unbehandelte Zitrone (in Scheiben geschnitten)
  • 5 l Wasser
  • etwa 1,5 kg Zucker
  • 30 g Wein(stein)säure
  • Gärhefe
  • Hefenährsalz
  • Flaschen um 5,5 l Flüssigkeit aufzufangen und einzulagern 




Weinsteinsäure (100g oder 250g), Hefe und Nährsalz(10x10g) muss man in der Apotheke oder im Internet bestellen. Das ist eine einmalige Investition von etwa 12 Euro, Hefe muss immer frisch nachgekauft werden für je 3 Euro.
1500 g Zucker und Wasser aufkochen lassen, der Zucker sollte sich auflösen. Je mehr Zucker, desto süßer am Anfang und da der Zucker zu Alkohol umgewandelt wird, kann mit mehr Zucker ein höherer Alkoholgehalt erreicht werden.
Ich habe unterschiedlich viel Zucker genommen und die Flaschen dementsprechend beschriftet.
Die Zuckerlösung muss nun abkühlen bis auf 25 Grad.
In der Zeit kann man die Blüten besorgen, der Abend eines sonnigen Tages ist dafür gut geeignet, da trockene Blüten nicht so schnell schimmeln.

Im nächsten Arbeitsgang gibt man alle Zutaten (Blüten (ausgeschüttelt), Zitrone, 30g Weinsteinsäure, ich habe ein halbes Fläschchen Hefe genommen und 1-2 g Nährsalz) zu der Zuckerlösung.
abgedeckt
Das Ganze verrührt man gut, sodass sich alles löst und lässt es abgedeckt stehen.
Nach 3-5 Tagen bei 20-28 Grad und gelegentlichem Umrühren fängt das die Suppe an zu schäumen.
Die Hefekulturen und auch die speziellen Bakterien, die sich auf den Blüten sammeln, haben sich vermehrt und sorgen für aufsteigendes Kohlendioxid.

Nun kann man das Ganze in Flaschen füllen:

Allerdings sind NUR Champagner, Sekt und DICKE PET Flaschen dafür geeignet!!!
Wein-, Wasser und dünne Plastikflaschen würden platzen. Das ist KEIN Scherz!


Also nun die Flüssigkeit durch ein Sieb und einen Trichter in die Flaschen füllen, unerwünschte Blüten und Zitronenreste im Sekt werden so vermieden.
Je nachdem ob man feste Plastikflaschen
-> Deckel nicht ganz fest schrauben, sodass der Druck entweichen kann
oder Sektflaschen verwendet
-> Korken abkochen, in die Flasche drücken und mit Draht sichern.

Wie gesagt es entsteht viel Druck^^
Eine Flasche, die ich 12 Stunden versehentlich zugeschraubt habe und wieder öffnen wollte, hat so stark geschäumt, wie eine gut durchgeschüttelte Cola.
Der Unterschied zur Cola ist nur, dass die Flasche noch nicht mal geschüttelt war^^
Deshalb möchte ich nochmal warnen: Stabile Flaschen! Nicht Schütteln! Korken mit Draht sichern! Deckel nicht fest zuschrauben!

Wenn ihr nun den ganzen Sekt abgefüllt habt, stellt ihr ihn kalt. 14-18 Grad sollte zum Beispiel im Keller nicht über-, aber auch nicht unterschritten werden.
Ab jetzt heißt es warten und Flaschen drehen, um einen optimalen Geschmack und Alkoholgehalt zu erreichen, müssen die Hefen nämlich gut verteilt werden. Dazu dreht man die Flaschen einfach ein bis zweimal am Tag. Es kann auch etwas geschüttelt werden. Der Deckel bleibt locker^^

Nach ein bis zwei Wochen hat der Sekt etwa 6% nach "Eridon".
Damit ist auch sein Rezept am Ende.
Nach diesem Rezept habe ich auch meinen Sekt gekeltert, allerdings mit leichten Variationen in Menge und vor allem mit höherer Priorität auf den Alkoholgehalt.

Ich lasse den Sekt jetzt noch einige Wochen oder Monate reifen.

In einem Zuckerrechner wurde berechnet, dass man für 15% etwa 300 g Zucker je Liter braucht.
Ich denke mal mit ~ 250 g/l kann man nichts falsch machen, da die Hefen bei zu hohen Werten absterben.


Ich hoffe darauf, dass der Alkoholgehalt die Hefe abtötet, falls das aber nicht geschieht, werde ich die Flaschen verschließen. Dadurch steigt der Druck und der Kohlensäuregehalt.
Ich möchte nämlich nicht unbedingt die Hefe mit trinken, da dies zu unangenehmen Blähungen führt und das ist bei größeren Mengen nicht zu unterschätzen^^

Ich schätze mal, dass der Alkoholgehalt locker auf 10-15% getrieben werden kann.
Das ist abhängig von der Qualität der Arbeit und vom Zuckergehalt.

Hier noch eine nachträgliche Warnung bezüglich der Menge und Flaschengröße:
Denkt daran, dass ihr die Plasteflaschen ein paar mal wöchentlich drehen müsst, um die Hefen, die sich absetzten wieder mit der Flüssigkeit zu vermischen. Sonst leidet die Qualität und der Alkoholgehalt enorm. Ich mache das zwei bis dreimal täglich. Mein Problem ist jetzt aber, dass ich extrem viele kleine Flaschen habe, in denen die Hefe sich auch noch in den Rillen unten absetzt...
Also wenn ihr größere Mengen herstellen wollt (ab 10 l) nehmt große runde Flaschen ohne Rillen! Viel Spaß beim Keltern wünscht

Kernasi S.
 So nun fange ich den neuen Jahrgang an!






Zu Teil 1 der diesjährigen Kelteraktion.


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