Mittwoch, 6. Juni 2012

Mission Holundersekt: 95%

Wie man sehen kann ist der Sekt nun abgefüllt.

Insgesamt sind es etwa 12 Liter sprudelige und süße Brause geworden, die dank der beigesetzten Hefe in den nächsten Wochen mit Alkohol versetzt wird.










Abfüllen sollte man den Sekt erst, wenn es ordentlich schäumt, sobald man im Topf rührt, wie man auf folgendem Foto sieht.












Mithilfe eines Trichters und eines Siebes lässt sich die Flüssigkeit leicht ohne Blütenreste in die Flaschen füllen.











Jetzt heißt es nur noch warten und Flaschen drehen.
Denn damit die Hefe optimal arbeiten kann, muss sie gut in der Zuckerlösung verteilt sein. Deshalb empfiehlt es sich mindesten einmal am Tag jede Flasche leicht durchzuschütteln und den Druck zu entlassen.
Nach etwa ein bis zwei Wochen schmeckt der Sekt lecker und hat neben viel Kohlensäure auch schon ein wenig Alkohol im Angebot.
Wer aber mehr als 3 % Vol. haben möchte dehnt die Gärzeit auf 6 bis 8 Wochen aus.




Das Rezept gibt es hier.

Zu Teil 1 der diesjährigen Kelteraktion. 

Zu Teil 2 der diesjährigen Kelteraktion.




Dienstag, 5. Juni 2012

Mission Holundersekt: 80%


Seit Freitag sind nun 4 Tage vergangen
und der Inhalt des Topfs ist nicht mehr ganz so ruhig wie damals.

Man sieht überall kleine Bläschen!
Das ist das aufgestiegene Kohlendioxid, das von den Mikroorganismen auf den Holunderblüten produziert wurde.

C6H12O6 + 6 O2 → 6 CO2 + 6 H2O

Zucker       +   Sauerstoff  → Kohlendioxid  +  Wasser



Dadurch bekommt das Getränk später die sektartige Kohlensäure.
Aber leider wird dadurch auch Zucker abgebaut, der in dieser Reaktion, die durch die Portwein Hefe durchgeführt wird benötigt wird:


          C6H12O→ 2 C2H5OH + CO2

                                                         Zucker        →          Ethanol      +  Kohlendioxid

Auch hierbei entsteht Kohlendioxid aus Zucker, diesmal aber noch ein anderes Produkt;
Ethanol, trinkbarer Alkohol.

Genau den wollen wir ja auch haben!
Jetzt könnte man noch Berechnungen durchführen, wieviel Alkohol man aus 250 g Zucker je Liter Wasser erzeugen kann, aber da ja auch viel auf dem Weg der ersten Formel "verloren geht", in der eigentlichen Reaktion zu CO2 wird und ein Restzucker im Holundersekt bleibt, kann man davon ausgehen, dass maximal 50% der Ausgangsmasse (250 g Zucker) zu Alkohol (125 g) werden.
Das sind bei einer Dichte von 0,79 g/cm3 etwa 158 ml Alkohol je 1 l Flüssigkeit, also 15,8 % Vol.

In der Praxis ist es aber sehr schwierig solch ein Ergebnis zu erzielen.

Alle, die sich gerne Alkohol selber herstellen möchten, um günstig zu Rausch zu kommen, sollten sich dieses Video angucken:
 Allerdings entsteht dabei reiner Zuckermet, das hat nichts mit Genuss zu tun, das Zeug wird einfach ziemlich eklig schmecken und auch nicht grade gut für die Gesundheit sein.
Wenn einem bei der Herstellung Fehler unterlaufen, kann es zu Methanolbildung kommen.
Methanol ist ab etwa 0,5 gesundheitsschädlich, da das Abbauprodukt Ameisensäure die Nerven schädigt. Das führt bei etwas höherer Konzentration zu Kopfschmerzen, Erblindung, hyperventilieren bis hin zu Muskellähmungen, die dann zum Tod führen.
Falls solche Symptome auftreten, sollte man sofort einen Arzt aufsuchen oder einen Krankenwagen rufen.
In den nächsten 6 bis 30 Stunden nach der Aufnahme kann es zum Abbau des Methanols kommen. Nur Ethanol wird von den Enzymen schneller eher abgebaut und deshalb kann man durch verabreichen von 0,7 g Ethanol pro kg Körpergewicht, also bei 80 kg etwa 56 g Alkohol.
Das entspricht etwa einer 0,7 l Flasche Wein mit 10 % Vol.
Durch diese Methode kann man den Abbau zwar verlangsamen, aber nicht verhindern.

Man sollte unbedingt vermeiden Methanol zu produzieren und zu sich zu nehmen!!!


Weiter mit dem Holundersekt:
Da ich aus dem Zucker nicht Wasser sondern Alkohol erzeugen will, werde ich die Flüssigkeit in Flaschen füllen, sobald es stärker sprudelt.
Wahrscheinlich ist es morgen soweit.




Zum Rezept.

Zu Teil 1 der diesjährigen Kelteraktion.

Zu Teil 3 der diesjährigen Kelteraktion.



Freitag, 1. Juni 2012

Mission Holundersekt: 20%

Hab den Sekt jetzt angesetzt.


 Mit Portweinhefe, für bis zu 16% Alkohol.
 Da das Trockenhefe ist, muss man die erst in Wasser  lösen.
 Ich hoffe mal das wird auch was...
 Löst sich nicht -.-
 Nach langem Rühren ist sie endlich im Wasser^^
Jetzt muss sie nur noch wieder "aufwachen".








  So die Hefe ist am Sprudeln!
 Zucker in den Topf, 2,5 kg ist gar nicht mal so wenig!
 Wasser dazu.
Weinsteinsäure und Nährsalze dazu.

 Holunder, Zitrone und die Hefe sind drin!








In 4 Tagen wird abgefüllt!

Schonmal ein paar Flaschen putzen








Sauber








So jetzt langweilen...






Das Rezept gibt es hier.

Zu Teil 2 der diesjährigen Kelteraktion. 

Zu Teil 3 der diesjährigen Kelteraktion.




Holundersekt

Jetzt wird wieder Holundersekt gekeltert!!!

Deshalb füge ich an dieser Stelle mal mein Rezept dafür ein.
Das Original gibt es nochmal auf dieser Seite.
Bilder von diesem Jahr gibt es hier.
Rezept



Für das Herstellen von Holundersekt sollte man sich etwa einen Tag einplanen.
Zwischendurch hat man mehrere Stunden nichts zu tun.
Dafür erhält man entweder nach ein bis zwei Wochen leckeren süßen Sekt mit etwa 6 vol.% oder nach ein zwei Monaten trockenen Sekt mit 10 bis 15 vol.%.




Zutaten:
  • 10 Holunderblüten (nicht die frisch geöffneten Blüten, sondern etwas ältere)
  • eine unbehandelte Zitrone (in Scheiben geschnitten)
  • 5 l Wasser
  • etwa 1,5 kg Zucker
  • 30 g Wein(stein)säure
  • Gärhefe
  • Hefenährsalz
  • Flaschen um 5,5 l Flüssigkeit aufzufangen und einzulagern 




Weinsteinsäure (100g oder 250g), Hefe und Nährsalz(10x10g) muss man in der Apotheke oder im Internet bestellen. Das ist eine einmalige Investition von etwa 12 Euro, Hefe muss immer frisch nachgekauft werden für je 3 Euro.
1500 g Zucker und Wasser aufkochen lassen, der Zucker sollte sich auflösen. Je mehr Zucker, desto süßer am Anfang und da der Zucker zu Alkohol umgewandelt wird, kann mit mehr Zucker ein höherer Alkoholgehalt erreicht werden.
Ich habe unterschiedlich viel Zucker genommen und die Flaschen dementsprechend beschriftet.
Die Zuckerlösung muss nun abkühlen bis auf 25 Grad.
In der Zeit kann man die Blüten besorgen, der Abend eines sonnigen Tages ist dafür gut geeignet, da trockene Blüten nicht so schnell schimmeln.

Im nächsten Arbeitsgang gibt man alle Zutaten (Blüten (ausgeschüttelt), Zitrone, 30g Weinsteinsäure, ich habe ein halbes Fläschchen Hefe genommen und 1-2 g Nährsalz) zu der Zuckerlösung.
abgedeckt
Das Ganze verrührt man gut, sodass sich alles löst und lässt es abgedeckt stehen.
Nach 3-5 Tagen bei 20-28 Grad und gelegentlichem Umrühren fängt das die Suppe an zu schäumen.
Die Hefekulturen und auch die speziellen Bakterien, die sich auf den Blüten sammeln, haben sich vermehrt und sorgen für aufsteigendes Kohlendioxid.

Nun kann man das Ganze in Flaschen füllen:

Allerdings sind NUR Champagner, Sekt und DICKE PET Flaschen dafür geeignet!!!
Wein-, Wasser und dünne Plastikflaschen würden platzen. Das ist KEIN Scherz!


Also nun die Flüssigkeit durch ein Sieb und einen Trichter in die Flaschen füllen, unerwünschte Blüten und Zitronenreste im Sekt werden so vermieden.
Je nachdem ob man feste Plastikflaschen
-> Deckel nicht ganz fest schrauben, sodass der Druck entweichen kann
oder Sektflaschen verwendet
-> Korken abkochen, in die Flasche drücken und mit Draht sichern.

Wie gesagt es entsteht viel Druck^^
Eine Flasche, die ich 12 Stunden versehentlich zugeschraubt habe und wieder öffnen wollte, hat so stark geschäumt, wie eine gut durchgeschüttelte Cola.
Der Unterschied zur Cola ist nur, dass die Flasche noch nicht mal geschüttelt war^^
Deshalb möchte ich nochmal warnen: Stabile Flaschen! Nicht Schütteln! Korken mit Draht sichern! Deckel nicht fest zuschrauben!

Wenn ihr nun den ganzen Sekt abgefüllt habt, stellt ihr ihn kalt. 14-18 Grad sollte zum Beispiel im Keller nicht über-, aber auch nicht unterschritten werden.
Ab jetzt heißt es warten und Flaschen drehen, um einen optimalen Geschmack und Alkoholgehalt zu erreichen, müssen die Hefen nämlich gut verteilt werden. Dazu dreht man die Flaschen einfach ein bis zweimal am Tag. Es kann auch etwas geschüttelt werden. Der Deckel bleibt locker^^

Nach ein bis zwei Wochen hat der Sekt etwa 6% nach "Eridon".
Damit ist auch sein Rezept am Ende.
Nach diesem Rezept habe ich auch meinen Sekt gekeltert, allerdings mit leichten Variationen in Menge und vor allem mit höherer Priorität auf den Alkoholgehalt.

Ich lasse den Sekt jetzt noch einige Wochen oder Monate reifen.

In einem Zuckerrechner wurde berechnet, dass man für 15% etwa 300 g Zucker je Liter braucht.
Ich denke mal mit ~ 250 g/l kann man nichts falsch machen, da die Hefen bei zu hohen Werten absterben.


Ich hoffe darauf, dass der Alkoholgehalt die Hefe abtötet, falls das aber nicht geschieht, werde ich die Flaschen verschließen. Dadurch steigt der Druck und der Kohlensäuregehalt.
Ich möchte nämlich nicht unbedingt die Hefe mit trinken, da dies zu unangenehmen Blähungen führt und das ist bei größeren Mengen nicht zu unterschätzen^^

Ich schätze mal, dass der Alkoholgehalt locker auf 10-15% getrieben werden kann.
Das ist abhängig von der Qualität der Arbeit und vom Zuckergehalt.

Hier noch eine nachträgliche Warnung bezüglich der Menge und Flaschengröße:
Denkt daran, dass ihr die Plasteflaschen ein paar mal wöchentlich drehen müsst, um die Hefen, die sich absetzten wieder mit der Flüssigkeit zu vermischen. Sonst leidet die Qualität und der Alkoholgehalt enorm. Ich mache das zwei bis dreimal täglich. Mein Problem ist jetzt aber, dass ich extrem viele kleine Flaschen habe, in denen die Hefe sich auch noch in den Rillen unten absetzt...
Also wenn ihr größere Mengen herstellen wollt (ab 10 l) nehmt große runde Flaschen ohne Rillen! Viel Spaß beim Keltern wünscht

Kernasi S.
 So nun fange ich den neuen Jahrgang an!






Zu Teil 1 der diesjährigen Kelteraktion.